Wettbewerbsdruck in der Anwaltschaft und Sättigung - So schlimm ist es wirklich!

"Deutschland verzeichnete in den letzten Jahren eine hohe Dichte an Rechtsanwälten und Anwaltskanzleien. Dies hat zu einem intensiven Wettbewerb geführt, insbesondere in den urbanen Ballungsräumen. Dieser Wettbewerbsdruck kann es schwierig machen, neue Mandanten zu gewinnen und sich zu differenzieren." Das sagt ChatGPT unter der Überschrift "Wettbewerbsdruck und Sättigung" und der Einschätzung der Situation der Anwaltschaft in Deutschland. 

 

Aus dem Markt höre ich genau dies ebenfalls. Doch stimmt es wirklich?

 

Für die letzten Jahren trifft die Aussage zu. Auch heute noch gibt es viel mehr Rechtsanwälte als vor 30 Jahren. Schauen wir uns jedoch die Zulassungszahlen an, geht die Zahl der Rechtsanwälte und damit auch der Wettbewerb zurück. Dies wird sich so schnell nicht ändern. 

 

Zum einen nicht, weil die Zahl der Studenten der Rechtswissenschaften in den letzten Jahren immer weiter sinkt. Zum anderen werden sich danach nicht alle für den Anwaltsberuf entscheiden, sondern vielmehr Angebote in der Justiz, in Behörden, bei Versicherungen, in der Wirtschaft oder in anderen Bereichen annehmen.

 

Dies führt dazu, dass verbleibende Anwaltskanzleien weniger Wettbewerb durch andere Anwaltskanzleien haben und so mehr "vom Kuchen" erhalten können. Dagegen wirkt der Wettbewerb durch Legal-Tech Unternehmen, der (mehr oder weniger rentable) Mandate abschöpft. 

 

 

Bei der Betrachtung ist jedoch auch die Seite der Nachfrager, also der Mandanten zu beachten. Aufgrund der Zuwanderung ist die Bevölkerung in Deutschland bisher nicht relevant gesunken. Wie gut sich Betriebe und Unternehmen auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Markt behaupten und neue Unternehmen gegründet werden, wird die Nachfrage in den entsprechenden Rechtsgebieten beeinflussen.

 

Generell darf man nicht vergessen, dass es immer Kanzleien gibt, die von Krisen oder Entwicklungen besonders profitieren und man so keine einheitliche Aussage machen kann, wie sich der Markt für die eine oder andere Kanzlei entwickelt.

 

Wer wissen möchte, wie die Marktentwicklung für die eigene Kanzlei einzuschätzen ist und wie darauf am besten reagiert werden kann und sollte, bekommt mittels einer strategischen Betrachtung individuelle Unterstützung für die Gestaltung der Kanzleizukunft. Wer mehr über einen typischen Ablauf und die Inhalte erfahren möchte, kann gerne HIER klicken. 

 

Wer sich alleine mit den relevanten Themenbereichen auseinander setzen möchte, ist herzlich zum nächsten Webinar eingeladen oder für einen Kanzlei-Check am Stand ZAHL bei der RA Expo eingeladen (Gerne eine Nachricht schreiben, wer einen Gutscheincode wünscht, um kostenlos die Messe besuchen möchte.)  

 

Abschließend möchte ich jedoch noch auf den letzten Satz von ChatGPT eingehen: Auf den Wettbewerb in Ballungsgebieten. In meiner Beratung habe ich immer wieder beobachtet, dass man aktuell auch fernab der großen Städte als Kanzlei (sehr) gut "über die Runden" kommt. Die Herausforderungen liegen dort nicht im  Wettbewerb, sondern im Mangel an Nachwuchs. Auch in den Ballungsgebieten liegt die Herausforderung nicht so sehr vom Wettbewerb, sondern vielmehr an der dort häufiger anzutreffenden Spezialisierung.

 

 

Ist der Wettbewerb in der Anwaltschaft wirklich eine Gefahr?

 

 

Meiner Beobachtung nach, schöpfen die meisten Kanzleien ihre Möglichkeiten der Umsatzgenerierung bei weitem noch nicht richtig aus - egal wie hoch der Wettbewerb ist. Dies bietet zwei Gruppen Chancen: Einmal profitiert die Gruppe, die in 2024 diese Chancen für sich (endlich bzw. weiterhin) aktiv nutzen möchte. Zum anderen profitieren die Kanzleien, die ihre Möglichkeiten bereits nutzen und von nach und nach ausscheidenden Kanzleien profitieren werden.